James

Interview mit seiner Mutter
Eine Geschichte aus der Praxis

Können Sie uns etwas über sich erzählen?

Mein Namen ist Deborah Ncube, und ich bin 37 Jahre alt. Ich habe vier Kinder, alle Buben, und ich wohne jetzt in Jerera, Zaka. Nach meiner letzten Schwangerschaft habe ich Zwillinge entbunden, James und Herbert. Sie sind jetzt sieben Jahre alt. Herbert ist in der 3. Klasse der Grundschule, und James ist bei mir zuhause, er leidet unter einer zerebralen Kinderlähmung.

Können Sie uns etwas über Ihr Kind erzählen?

Am zweiten Tag nach der Entbindung bemerkte ein Arzt während seiner Visite, dass James Gelbfieber hatte. Er wurde in die Neugeborenenabteilung verlegt, wo er während eines Zeitraums von acht Tagen Phototherapie bekam! Der Arzt erzählte mir, dass das Gehirn von James beschädigt sei und er sich im Vergleich zu seinem Zwillungsbruder langsamer entwickeln würde.

JamesRolstoel Vierkant

Wann realisierten Sie, dass Ihr Kind eine Behinderung hat? Gab jemand Ihnen Auskunft über die Situation ihres Kindes?

Nachdem ich aus dem Krankenhaus entlassen wurde und zuhause angekommen war, fiel es mir auf, dass James langsamer war als sein Bruder. Es dauerte wohl einen Monat, bis er seine Augen öffnen konnte. Während des monatlichen Besuches in der örtlichen Klinik überwies mich eine Krankenschwester in das Krankenhaus in Harare. Dort schickten sie mich in die Kinderrehabilitationsabteilung, wo sie mir erzählten, dass James unter einer zerebralen Kinderlähmung leidetet. Als ich fragte, was das bedeutete, und ob er dann körperbehindert sei, sagten sie mir, dass ich abwarten müsse, da es noch zu früh sei, um etwas darüber zu sagen. Ich forschte im Internet und erfuhr mehr über die zerebrale Kinderlähmung.

Warum besuchen Sie das dreitägige Seminar für Kinder mit einer Behinderung?

Von der Rehabilitationsabteilung des Musiso Hospital hörte ich von den Seminaren in Ndanga. Der Physiotherapeut von James fragte mich, ob ich mit James daran teilnehmen wolle, und ich stimmte zu.

Auf welche Weise wurde Sie durch Ihre Familie und die Gemeinschaft unterstützt?

In meiner Gemeinschaft wird eine Behinderung oft als Hexerei betrachtet oder als eine Verfluchung der Ahnen. Deshalb gibt es fast keine Unterstützung durch die Gemeinschaft. Auch von meiner Familie bekomme ich keine Unterstützung.

Wie gestalten sich die dreitägigen Seminare? Was lernen Sie und Ihr Kind dort?

Ein Mal pro Monat kommen Mütter mit Kindern mit einer Körperbehinderung drei Tage während der Seminare in Ndanga zusammen. Sie bringen uns bei, wie wir für unsere Kinder sorgen müssen, da sie spezielle Bedürfnisse haben. Wir lernen, wie wir sie füttern müssen und auch welche Nahrung sie erhalten sollen, damit sie nicht unternährt werden. Das Rehabilitationspersonal beurteilt die Kinder und zeigt uns Übungen, die wir zuhause mit den Kindern machen müssen. Wir hören auch Vorträge über verschiedene Themen, die für Kinder mit einer Körperbehinderung wichtig sind. Ich erinnere mich an eine ganz wichtige Lektion über Verhaltensänderungen. Für alle Eltern war dies ein Eyeopener, denn wir meinten, dass es sinnlos sei, unsere Kinder zu korrigieren, weil sie behindert sind. Wir haben sie also oft machen lassen, was sie selber tun wollten.
Wir als Eltern können uns zudem austauschen über die Art und Weise, wie wir am Besten für unsere Kinder sorgen können. Mütter können ihre Geschichten teilen, und das hilft Eltern und Betreuern wirklich.

Was erwarten Sie von den Rehabilitationsmitarbeitern / dreitägigen Seminaren für Kinder mit einer Körperbehinderung?

Ich erwarte, dass die Rehabilitationsleitung während der Seminare jede Möglichkeit untersucht, um James in der Beweglichkeit / Mobilität und Selbständigkeit zu unterstützen. Ich freue mich auf das Lernen verschiedener Übungen, um seine Muskeln zu stärken. Und ich erwarte von ihnen, dass sie ehrlich sind, auch wann die Wahrheit oft schmerzt.

Werden Sie wieder kommen? Und wann ja, weshalb?

Ich werde sicher wieder zu den Seminaren kommen. Sie helfen mir und James sehr. Seit ich angefangen habe mit den Seminaren, habe ich so viel gelernt, was ich tun kann, um James zu helfen, stärker zu werden. Ich bin auch viel mehr im Bilde über die Lage meines Kinder und die Fürsorge für ihn. Und ich kann mich an ein Forum wenden mit Fragen bezüglich des Wohlbefindens von James.

Sehen Sie eine Änderung? Falls ja, wie?

Ich sehe sehr viele Änderungen bei meinem Sohn. Seine Arme sind kräftiger, er lernt zu sitzen und kann sogar seinen Kopf hochhalten. Er ist jetzt trocken, so brauche ich mich auch nicht mehr um die Windeln zu kümmern.

Was würden Sie sich zukünftig von den Seminaren für körperbehinderte Kinder wünschen?

Ich würde gerne einen Logopäden während des Seminars treffen, um James zu helfen, sprechen zu lernen. Ich würde gerne auch mehr Unterstützung im Bereich Ergotherapie bekommen, damit James lernen kann, seine Hände zu benutzen und dann vielleicht sogar lernen kann, selbständig zu essen. Ich wünsche mir, dass diese Seminare noch sehr lange weiter geführt werden, damit immer mehr Kinder wie James Hilfe und Unterstützung erhalten können.

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